Aus der Feder Uhlands stammen viele der noch heute bekannten, beliebten und gern gesungenen Liedtexte. Unter dem Titel „Einkehr“ wurde der Text des vorliegenden Liedes erstmalig im „Deutschen Dichterwald“ (hrsg. Von Kerner u. a.). Im „Liederkatalog“ von 1885 (hrsg. von Ernst Challier) sind insgesamt 24 verschiedene Vertonungen aufgelistet.
Unter anderem wird dem Gedicht auch passenderweise der Titel „Loblied auf den Apfelbaum“ zugeschrieben. Uhland personifiziert den Apfelbaum als Wirt, der seine Gäste mit seinen Gaben verwöhnt uns sie sogar noch persönlich zu Bett geleitet und zudeckt. Einen Dank möchte der „wundermilde“ Wirt für seine Dienste nicht.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste,
ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.
2. Strophe
es war der gute Apfelbaum,
bei dem er eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.
3. Strophe
Es kamen in sein grünes Haus
viel leicht beschwingte Gäste,
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das Beste.
4. Strophe
Ich fand ein Bett zu süßer Ruh'
auf weichen, grünen Matten.
Der Wirt, der deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.
5. Strophe
Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel
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Vorschaubild: illustrations/äpfel-mädchen-pflückt-äpfel-1019621/, Urheber: VintageBlue auf Pixabay.
Notensatz: Carolin Eberhardt.