Der lutherische Pfarrer und geistliche Schriftsteller Martin Behm veröffentlichte „Wie lieblich ist der Maien“ erstmalig 1606 im Rahmen eines Kirchenkalenders. Mit dem Projekt wollte Behm die Leser und Hörer auf Gottes Schöpferwirken aufmerksam machen. Das evangelisch geistliche Lied fand seine Vertonung durch den Thüringer Komponisten Johann Steurlein. Heute ist es wieder in Kirchengesangbüchern zu finden, obwohl es jahrhundertelang kaum Verwendung fand. Erstmalig 1950 wurde es in das Evangelische Kirchengesangbuch aufgenommen.
Carolin Eberhardt.
Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht.
Die Tier sieht man jetzt springen mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen, die loben Gott mit Freud.
Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein!
Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein.
Es steht in deinen Händen, dein Macht und Güt ist groß,
drum wollst du von uns wenden Mehltau, Frost, Reif und Schloß'.
Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein,
damit sich's möge schicken, fröhlich im Geist zu sein.
die größte Lust zu haben allein an deinem Wort,
das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort.
Mein Arbeit hilf vollbrinngen zu Lob dem Namen dein
und lass mir wohl gelingen, im Geist fruchtbar zu sein;
die Blümlein lass aufgehen von Tugend mancherlei,
damit ich mög bestehen und nicht verwerflich sei.
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Vorschaubild: Kirschblüten-zierkirsche-bäume-7187360, 2022, Urheber: ChiemSeherin via Pixabay CCO.
Notensatz: Carolin Eberhardt.