Die katholische Kirche feiert jährlich am 2. Oktober das Schutzengelfest, um den helfenden Boten Gottes in besonderer Weise zu gedenken. Dabei geht das Brauchtum bis ins Judentum zurück. Der Psalm 91 des Alten Testaments weist auf die Existenz von Engeln als Behüter der Menschheit folgendermaßen hin:
„Gott befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“
Der eigentliche Schutzengeltag etablierte sich erstmalig im 15. Jahrhundert in Spanien und Frankreich auf Basis der Verehrung des Erzengels Michael, welcher im Judentum mit dem Erzengel Gabriel als Fürbitter sowie Schutzengel des Volkes Israel galt. Nachdem Papst Clemens X. im Jahr 1679 das Schutzengelfest verbindlich auf den 2. Oktober festgelegt hatte, wurde es bereits im 17. Jahrhundert in der gesamten katholischen Kirche gefeiert.
„Du, mein Schutzgeist, Gottes Engel“ wird anlässlich dieses besonderen Festes auch heute noch in katholischen Gemeinden gesungen und ist ebenfalls im „Gotteslob“, zu finden.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Du, mein Schutzgeist, Gottes Engel,
weiche, weiche nicht von mir,
leite mich durchs Tal der Mängel,
bis hinauf, hinauf zu dir!
2. Strophe
Lass mich stets auf dieser Erde
deiner Führung würdig sein,
dass ich immer besser werde
und mein Herz stets bleibe rein!
3. Strophe
Sei zum Kampf an meiner Seite,
wenn mir die Versuchung winkt;
steh mir bei im letzten Streite,
wenn mein müdes Leben sinkt.
4. Strophe
Sei in dieser Welt voll Mängel
stets mein Freund, mein Führer hier!
Du, mein Schutzgeist, Gottes Engel,
weiche, weiche nicht von mir!
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Vorschaubild: Schutzengeldarstellung von Pietro da Cortona, 1656 via Wikimedia Commons Gemeinfrei.
Notensatz: Carolin Eberhardt.