Im Benediktinerkloster San Giusto bei Tuscania in der italienischen Provinz Viterbo lebte zu Beginn des 11. Jahrhunderts der Mönch Valentin. Der früh Verwaiste war in sehr jungen Jahren in den Orden der Benediktiner eingetreten. Zu der Zeit, in der unsere Geschichte beginnt, war er 23 Jahre alt und ein impulsiver Mann. Valentin konnte sich sehr schnell für etwas begeistern, war aber auch stetig und fleißig. Er war tief gläubig und lebte getreu den Regeln des Ordensgründers Benedikt von Nursia, deren Kernsatz lautet: „Bete und arbeite".
Die Klostergemeinschaft in San Giusto zählte nur 18 Mönche, da wurde jede tätige Hand dringend benötigt. Valentin war für den Garten des Klosters verantwortlich. Dort züchtete er Gemüse, Kräuter und Blumen. Er arbeitete sehr gewissenhaft, pflegte seine Beete mit viel Leidenschaft und betrachtete sein Gärtnerdasein als Dienst an Gott. Auch damit entsprach er den Regeln seines Vorbildes Benedikt, der die Ordensbrüder aufgefordert hatte, alles für die höhere Ehre Gottes zu tun.
Gemüse und Kräuter lieferte Valentin in der Klosterküche ab. Um die Blumen aber k&uuuml;mmerte er sich selbst. Er sorgte dafür, dass die kleine Kirche des Klosters zu jeder Jahreszeit mit leuchtendbunten Blumen geschmückt war, und wenn der Abt der Ordensgemeinschaft jemanden ehren oder sich bei ihm bedanken wollte, band er für ihn die allerschönsten Sträuße.
Als Valentin an einem Frühlingstag durch seinen Garten ging und das Wachstum seiner Pflanzen überprüfte, störten zwei Rosen seinen Schönheitssinn, weil sie nicht so ebenmäßig wie die anderen gewachsen waren. Ohne weiter nachzudenken schnitt er sie ab und warf sie über die Mauer, die am Garten vorbeiführte. Da hörte er das Wehgeschrei einer weiblichen Stimme. Sofort ging Valentin zur Mauer, die etwa mannshoch war und stieg auf einen Randstein, um von dort über sie hinweg blicken zu können. Auf dem Weg, der an der Außenmauer vorbeiführte, sah er ein junges Paar. Die beiden Rosen waren der Frau ins Gesicht geflogen und hatten sie mit ihren Stacheln verletzt. Sie blutete ein wenig und beschwerte sich, während der Mann ihr mit einem Tuch die Verwundungen abtupfte und dabei fluchte: „Welcher Idiot wirft denn hier mit Rosen um sich?"
Valentin starrte erschreckt auf das junge Paar. Dann rief er ihm zu. „Es tut mir sehr leid. Der Idiot bin ich. Es war Unachtsamkeit. Ich werde schnell zur Klosterapotheke laufen und ein Heilwasser holen, das hilft, die Blutungen zu stillen.
„Das ist nicht nötig", erwiderte die junge Frau. „Ist es nicht so, dass Blumen Liebesbezeugungen sind? Deine Rosen haben mich zwar überraschend getroffen, doch das war sicher kein Zufall. Sie sind der Beweis dafür, dass dieser Mann der richtige für mich ist. Bisher war ich mir da nicht so sicher."
„Ehrwürdiger Bruder", ergänzte nun der junge Mann „Ihr wart ein Werkzeug Gottes. Wir werden uns in deinem Kloster trauen lassen und du sollst unser Trauzeuge sein. Wie ist dein Name, Mönch?
Ich heiße Valentin", antwortete er. „Bevor ihr aber weitergeht, will ich euch einen Strauß von Lilien schneiden." Er ging in den Garten zurück, schnitt die Blumen und reichte sie dem Paar über die Mauer. Dann sagte er: „Nennt mir auch eure Namen, damit ich für euch beten kann."
„Ich bin Marcella", antwortete die Frau, „und dieser hübsche Mann heißt Eugenio. Ich bin total verliebt in ihn. Es muss wohl Gottes Wille sein."
„Ich wünsche euch Glück", antwortete Valentin, stieg vom Stein und folgte dem Klang des Glöckchens, mit dem sein Mitbruder Damian die Mönche des Klosters zur Abendandacht rief.
Die Begegnung mit dem jungen Paar beschäftigte seine Gedanken noch lange. Als er wenige Tage später in seinem Garten arbeitete und hinter der Klostermauer Stimmen hörte, stieg er wieder auf den Randstein an der Mauer. Er sah ein junges Paar vorbeigehen, das sich eng umarmt hielt. Er rief ihm zu: „Wartet, auch ihr bekommt Blumen von mir." Dann schnitt er einen Strauß von rosafarbenen Nelken und reichte ihn über die Mauer. „Sie sollen euch Glück bringen". Das Paar nahm die Blumen an, freute sich und jubelte, dass es auch Valentin tief ans Herz ging.
Von da an wurde es für ihn zur Gewohnheit, allen, die er an der Klostermauer vorbeigehen sah, aus seinem das ganze Jahr über üppig blühenden Garten Blumen zu schenken. Das sprach sich bald in den nahe gelegenen Ortschaften herum. Jung Verliebte erzählten sich davon und machten sich auf den Weg, um als Zeichen ihrer Liebe und Treue von Valentin Blumen zu bekommen. Es kamen aber nicht nur junge Paare. Auch ältere, schon Verheiratete, Familien mit Kindern, ineinander verliebte Männer und Frauen und auch Alleinstehende kamen zum Kloster. Valentin machte keine Unterschiede und suchte immer nach den schönsten Blumen, die gerade in seinem Garten blühten.
Bruder Damian, der Pförtner, beobachtete diese Vorgänge misstrauisch und berichtete darüber dem Abt, Pater Lorenzo. Der war ein vom christlichen Gebot der Nächstenliebe tief überzeugter Mann und erwiderte: Blumen und Geschenke, die von Herzen kommen, tragen den Segen Gottes in sich. Wenn genug Blumen da sind, sollen sich alle an ihnen erfreuen können."
Es zeigte sich bald, dass Valentins großzügige Gaben auch für das Kloster von Nutzen waren. Immer mehr Menschen läuteten an der Pfortenglocke und baten darum, in der Klosterkirche getraut zu werden, Festlichkeiten feiern zu dürfen oder ihrer lieben Verstorbenen zu gedenken. Dadurch kamen dem Kloster auch zahlreiche kleine oder größere Spenden zu. Auf die war die Ordensgemeinschaft dringend angewiesen. Obwohl die Mönche sparsam und bescheiden lebten, hatten sie Mühe, die für den Erhalt des Klosters notwendigen Gelder aufzubringen. Die Spenden nahm der Kämmerer des Klosters, Cellerar genannt, entgegen. Valentin erfuhr davon nur sehr wenig. Seine Blumengeschenke waren für ihn ein Herzensbedürfnis. An Gegengaben dachte er dabei nicht. So verging das Jahr für fast alle in hoher Zufriedenheit.
Im darauf folgenden Frühling hörte Valentin eines Tages von seinem Garten aus eine weibliche Stimme nach ihm rufen. Er eilte zu seinem Stein und schaute über die Mauer. Auf dem Weg vor ihm stand eine junge Frau, die er sofort wiederzuerkennen glaubte. „Ich bin Marcella", sagte sie. „Erkennst du mich? Ich war's, der du die zwei Rosen ins Gesicht geworfen hast. Sie haben mir kein Glück gebracht. Eugenio ist einen Monat später zum Studium nach Perugia gegangen und hat sich dort in eine andere Frau verliebt."
„Das tut mir leid", antwortete Valentin. „Blumen sind ein wichtiges Zeichen, aber keine Gewähr. Vielleicht wäre es auch für dich besser, dir einen anderen Partner zu suchen."
„Zunächst war ich sehr traurig und verletzt", antwortete sie. „Inzwischen aber habe ich eingesehen, dass Eugenio nicht der richtige Mann für mich war. Immer hatte ich Bedenken und war trotzdem unendlich verliebt."
Das Glöckchen rief wieder zur abendlichen Vesper. Valentin versprach Marcella, für sie zu beten und lud sie ein, am folgenden Tag wieder zur selben Stelle zu kommen. Sie nahm dies gerne an und erschien von da an immer wieder vor der Mauer, um Valentin von sich und ihren Gedanken und Problemen zu erzählen. Beim anschließenden Abendgebet wurde Valentin bald bewusst, dass er dabei nicht mehr an die höhere Ehre Gottes, sondern an Marcella und ihre anmutige Erscheinung dachte. Sein Herz war von unbezähmbarer Liebe entflammt.
Bei ihrem nächsten Zusammentreffen sagte er zu ihr: „Siehst du dort hinten die drei Linden und das Gesträuch um sie herum? Dort sollten wir uns morgen um diese Zeit treffen."
„Das dürfen wir doch nicht", antwortete sie. „Du bist ein Mönch und darfst dich nicht mit einer Frau einlassen."
„Ich will nur ungestört mit dir reden können", erwiderte er. „Außerdem habe ich noch nicht das ewige Gelübde abgelegt. Noch kann ich in ein normales irdisches Leben zurückkehren."
Er sah sie flehentlich an und ihr wurde klar, dass auch sie sich in ihn verliebt hatte. Deshalb versprach sie ihm, am kommenden Tag zu den Linden zu kommen. Als es soweit war, kletterte Valentin über die Klostermauer und lief eilig zur verabredeten Stelle. Marcella erwartete ihn schon. Die beiden umarmten sich und wollten nicht mehr voneinander lassen. Erst als sie von Ferne das Glöckchen bimmeln hörten, lief Valentin schnell zum Kloster zurück. Auch Marcella wollte nicht, dass nach ihm gesucht würde.
Von da an trafen sie sich fast täglich, mal am Morgen, mal am Mittag und manchmal auch nachts, wenn die Ordensregeln eigentlich Schlafenszeit vorsahen. Bruder Damian, der Pförtner, war der Erste, dem Valentins Verhalten verändert vorkam. Einmal beobachtete er ihn, als er gerade über die Klostermauer zurück kletterte. Valentin behauptete, er habe einem kleinen Jungen zu Hilfe eilen müssen, der sich beim Laufen verletzt habe. Doch Damian wollte ihm das nicht glauben. Valentin musste befürchten, dass Damian bei der nächsten Versammlung im Kapitelsaal, bei der die Ordensbrüder sich offen über ihren Umgang miteinander aussprechen und auch gegenseitige Vorhaltungen machen konnten, ihn vor allen Mitbrüdern bloßstellen würde. Deshalb entschloss er sich, dem Bruder Pförtner zuvorzukommen. Er meldete sich bei Pater Lorenzo, dem Abt, zur Beichte an.
Pater Lorenzo war für ihn wie ein väterlicher Freund. Er hatte sich, als er noch nicht zum Abt ernannt war, liebevoll um den bei seinem Klostereintritt noch minderjährigen Valentin gekümmert und war ihm zum Vorbild geworden. Lorenzo war ein sehr gläubiger, aber auch verständnisvoller Mann. Valentin setzte alle seine Hoffnungen auf dessen Hilfe.
Er wurde nicht enttäuscht. „Du weißt", sagte Lorenzo, „dass ich dir immer gesagt habe: prüfe dich genau, bevor du in den Benediktinerorden eintrittst; die Ordensregeln können hilfreich, aber auch sehr hart sein. Die geschlechtliche Enthaltsamkeit ist eine schwere Prüfung. Nicht jeder ist dazu berufen und in der Lage. Du weißt, dass ich dich wie meinen Sohn liebe und dein freundliches Wesen schätze. Ich würde sehr traurig sein, wenn du unsere Gemeinschaft verlassen würdest. Ich werde dir kein Hindernis in den Weg legen, doch bitte ich dich, dir noch einen Monat mit deiner Entscheidung Zeit zu lassen und dich bis dahin nicht mehr mit Marcella zu treffen. Während dieser nur wenigen Wochen werdet ihr feststellen, ob ihr wirklich von Gott füreinander bestimmt seid."
Valentin versprach seinem Abt, sich an dessen Vorschlag zu halten. Am darauf folgenden Tag stieg er jedoch noch einmal über die Mauer, um Marcella von seinem Gespräch mit Lorenzo zu unterrichten. Die Freundin empfing ihn mit gewohnter Herzlichkeit. Nach wenigen Minuten jedoch wurde ihr Gesicht sehr ernst und sie sagte:
"Ich habe über uns nachgedacht. Ich will heiraten und Kinder bekommen. Ich liebe dich, aber ich glaube nicht, dass es dir jemals möglich wäre, eine Familie zu ernähren. Du bist ein sehr guter Gärtner, aber nie bei einem Meister in die Lehre gegangen. Es würde dir nicht möglich sein, außerhalb deines Klosters eine ausreichend bezahlte Arbeit zu finden. Meine Eltern sind nicht wohlhabend. Ich selbst besitze nur meinen Körper, den offenbar viele Männer begehrenswert finden. Die Liebe mit dir war wunderschön, aber ich muss mich entscheiden. Wir sollten beide vernünftig sein und uns trennen."
So sehr ihm diese Worte auch wehtaten, musste Valentin einsehen, dass Marcella Recht hatte. Mit Tränen in den Augen nickte er ihr zu. Dann umarmte er sie und so, als ob eine bisher unbewusste Last von ihnen abgefallen wäre, gaben sie sich ungehemmt noch einmal ihrer Liebe hin.
Die folgenden Wochen und Monate fielen Valentin nicht leicht, aber er war sich sicher, dass Marcella nie mehr an die Klostermauer oder zu den drei Linden kommen würde. Er versuchte, sich mit Gebet und Arbeit abzulenken und nahm jede Gelegenheit wahr, um den Rat und die Hilfe seines Abts einzuholen. Eine Wunde blieb ihm in seiner Seele. Doch er ließ es sich nicht anmerken und erfreute viele Menschen mit seinen bunten Blumen.
An einem Tag im darauf folgenden Jahr kam Bruder Damian aufgeregt zu Abt Lorenzo gelaufen und meldete ihm, dass vor der Klosterpforte in einem Körbchen ein neugeborenes Kind abgelegt worden sei. Es war nicht das erste Mal, dass so etwas geschehen war, doch der Abt hatte einen Verdacht. Er äußerte sich jedoch nicht darüber, weil es nur ein Verdacht war und er keine Unruhe in die Ordensgemeinschaft bringen wollte. Es war ihm bewusst, dass es keine Möglichkeit gab, die Eltern eines Kindes unzweifelhaft zu bestimmen. Das Leben des Neugeborenen, eines Jungen, war ihm erst einmal das Wichtigste, und so ließ er sofort nach einer Amme suchen. Dann schrieb er einen Brief an die Oberin eines nahe gelegenen Nonnenklosters. Sie war in der Vergangenheit immer mal wieder bereit gewesen, an der Pforte von San Giusto abgelegte Kinder aufzunehmen und großzuziehen. Die Antwort der Oberin ließszlig; diesmal sehr lange auf sich warten. Sie schrieb, dass ihre Gemeinschaft schon jetzt mit den Kindern, die sie aus Barmherzigkeit aufgenommen hätte, heillos überfordert sei. Wenn überhaupt, sei man höchstens noch in der Lage, junge Mädchen aufzunehmen.
Lorenzo wusste keinen Rat mehr. Er kannte keine Familie, die bereit oder in der Lage gewesen wäre, ein fremdes Kind bei sich groß zu ziehen. Er stellte dagegen fest, dass seine Ordensbrüder eine sehr herzliche Beziehung zu dem Jungen entwickelt hatten. Als er sie danach fragte, antworteten alle, dass sie sich vorstellen könnten, ihn im Kloster zu behalten und gemeinsam zu umsorgen. Valentin und Damian schauten sich den Knaben genau an. So sehr Damian auch seine Fantasie bemühte, er konnte keine Ähnlichkeit zwischen Valentin und dem Jungen feststellen. Auch Valentin entdeckte sich in dem Kind nicht wieder. Wohl aber stellte er fest, dass es sehr der jungen Frau glich, mit der er, der Blumen- und Menschenfreund, vor nicht einmal einem Jahr noch innig verbunden war. Valentin ließ sich seine Gedanken nicht anmerken, konnte aber nicht verhindern, dass er eine enge Zuneigung zu dem kleinen Wesen entwickelte. Lorenzo machte es ihm leicht, ließ den Jungen auf die Namen Valentin und Damian taufen und bestimmte die beiden Namensgeber zu dessen Taufpaten. Die Bestellung von Damian begründete er damit, dass der ihn als erster gefunden habe, die von Valentin, dass er ein sehr fürsorglicher Mensch sei.
So war es für Valentin nicht schwer, sich um die Entwicklung des Kindes zu kümmern und ihm vielerlei nützliche Dinge und Fertigkeiten beizubringen. Viel Freude verbreitete er weiterhin mit seinen Blumengeschenken. Mit Erlaubnis von Pater Lorenzo verlegte er den Gemüsegarten außerhalb der Klostermauern, um noch mehr Platz für seine Blumen zu haben. Immer häufiger kamen auch Menschen zum Kloster, die froh darüber waren, mit ihm reden zu können. Er galt als klug und alle, die ihm begegneten, freuten sich über seine Herzenswärme. Bei einem der vielen Gespräche, die er über die Klostermauer führte, erfuhr er zufällig auch, dass Marcella aus der Region Viterbo nach Rom gezogen sei. Dort hatte sie einen angesehenen Bildhauer kennengelernt und geheiratet. Valentin war froh über diese Wendung ihres Schicksals.
So gingen viele Jahre ins Land. Jung-Valentin-Damian gedieh prächtig. Auch Lorenzo schloss ihn immer mehr in sein Herz. Von ihm lernte der Heranwachsende viel über das Leben und Wirken des Heiligen Benedikt, vom älteren Valentin übernahm er die Unbefangenheit und die Liebe zu den Menschen und den Blumen, vom älteren Damian lernte er, dass man nie zu leichtgläubig sein dürfe.
In den folgenden Jahren erlebte das Kloster San Giusto eine Blütezeit. Als er erwachsen war, trat auch Valentin-Damian dem Benediktinerorden bei. Er studierte Theologie und wollte Priester werden. Wegen seiner unbekannten Herkunft gab es jedoch Einwände. Doch Lorenzo, der beim Bischof von Viterbo in hohem Ansehen stand, erwirkte von diesem eine Ausnahmegenehmigung. Nach Lorenzos Tod ernannte der Bischof Valentin-Damian sogar zu dessen Nachfolger als Abt. Auch Valentin, der Ältere, war inzwischen verstorben. Der neue Abt freute sich darüber, dass der Freund der Liebenden und der Blumen von der Bevölkerung bald als Heiliger verehrt wurde. Zur Erinnerung an ihn wurde es Brauch, sich an seinem Namenstag, dem 14. Februar, Blumen, Süßigkeiten und andere kleine Dinge zu schenken. Auch der Bischof, unter dessen Amtsvorgängern schon ein Heiliger war, der den Märtyrertod erlitten und ebenfalls Valentin geheißen hatte, förderte diese Form der Verehrung. „Bei den Heiligen sollte nicht immer Blut fließen", sagte er. „Sie müssen keine Märtyrer sein. Es reicht, wenn sie sich durch Werke der Liebe auszeichnen."
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Illustrationen: Rita Dadder