Die in Rimsting am Chiemsee lebende Künstlerin Edith Born befasst sich seit ihrer Jugend intensiv mit den Werken Goethes und hat einigen von ihnen zusätzlichen Ausdruck verliehen.
Im Folgenden werden 11 Ölgemälde von Edith Born vorgestellt, auf denen sie den 1. Teil der Faust-Tragödie und 4 Ölgemälde, auf denen sie den 2. Teil der Faust-Tragödie dekorativ auf Gemälden begleitet.
Andreas Werner
Prolog im Himmel
Raphael:
Die Sonne tönt, nach alter Weise,
Faust:
Der du die weite Welt umschweifst,Geist:
Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
Nicht mir!
(verschwindet)
Faust (zusammenstürzend) :
Nicht dir?Vor dem Tor
Faust:
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen;
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Dust
Zu den Gefilden hoher Ahnen.
O gibt es Geister in der Luft,
Die zwischen Erd und Himmel herrschend weben
So steiget nieder aus dem goldnen Duft
Und führt mich weg zu neuem, buntem Leben!
Studierzimmer
Mephistopheles:
Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten läßt sich trefflich streiten,
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflich glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
Grau, treuer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.
Hexenküche
Mephistopheles:
Nur frisch hinunter! Immer zu!
Es wird dir gleich das Herz erfreuen.
Bist mit dem Teufel du und du,
Und willst dich vor der Flamme scheuen?
Faust:
Laß mich nur schnell noch in den Spiegel schauen!
Das Frauenbild war gar zu schön!
Mephistopheles:
Nein! Nein! Du sollst das Muster aller Frauen
Nun bald leibhaftig vor dir sehn.
(Leise.) Du siehst, mit diesem Trank im Leibe,
Bald Helenen in jedem Weibe.
Wald und Höhle
Faust:
Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles,
Warum ich bat. Du hast mir nicht umsonst
Dein Angesicht im Feuer zugewendet.
Gabst mir die herrliche Natur zum Königreich,
Kraft, sie zu fühlen, zu genießen.
So tauml ich von Begierde zu Genuß,
Und im Genuß verschmacht ich nach Begierde.
Gretchens Stube
Gretchen:
Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde sie nimmer
und nimmermehr.
Wo ich ihn nicht hab,
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.
Sein hoher Gang,
Sein edle Gestalt,
Seines Mundes Lächeln,
Seiner Augen Gewalt,
Und seiner Rede
Zauberfluß,
Sein Händedruck,
Und ach! sein Kuß!
Margarete:
Versprich mir, Heinrich!
Faust:
Was ich kann!
Margarete:
Nun sag, wie hast du's mit der Religion?
Du bist ein herzlich guter Mann,
Allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.
Faust:
Laß das, mein Kind! Du fühlst, ich bin dir gut;
Für meine Lieben ließ' ich Leib und Blut,
Will niemand sein Gefühl und seine Kirche rauben.
Margarete:
Das ist nicht recht, man muß dran glauben.
Marthens Garten
Walpurgisnacht
Faust:
Daß ich mich nur nicht selbst vergesse!
Heiß ich mir das doch eine Messe!
Mephistopheles:
Der ganze Strudel strebt nach oben;
Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben.
Faust:
Wer ist denn das?
Mephistopheles:
Betrachte sie genau!
Lilith ist das.
Faust:
Wer?
Mephistopheles: Adams erste Frau.
Mephistopheles (zu Faust):
Komm! komm! Ich lasse dich mit ihr im Stich.
Margarete:
Dein bin ich, Vater! Rette mich!
Ihr Engel! Ihr heiligen Scharen,
Lagert euch umher, mich zu bewahren!
Heinrich! Mir graut's vor dir.
Mephistopheles:
Sie ist gerichtet!(Stimme von oben):
Ist gerettet!
Anmutige Gegend
Ariel:
Tönend wird für Geistesohren
schon der neue Tag geboren.
Felsentore knarren rasselnd,
Phöbus‘ Räder rollen prasselnd,
welch Getöse bringt das Licht!
Faust:
So ist es also, wenn ein sehnend Hoffen
Dem höchsten Wunsch sich traulich zugerungen,
Erfüllungspforten finden flügeloffen;
Nun aber bricht aus jenen ewigen Gründen
Ein Flammenmeer, wir
stehen betroffen;
Des Lebens Fackeln
wollten wir entzünden,
Kaiserliche Pfalz
Mephistopheles:
Daran erkenn‘ ich den gelehrten Herrn!
Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern,
Was ihr nicht fasst, das fehlt euch ganz und gar.
Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr sei nicht wahr,
Was ihr nicht wägt,
hat für euch kein Gewicht,
Was ihr nicht münzt,
das, meint ihr, gelte nicht
Motto des gesamten Faustes
Gerettet ist das edle Glied
Der Geisterwelt vom Bösen:
Wer immer strebend sich bemüht,
Den können wir erlösen,
Und hat an ihm die Liebe gar
Von oben teilgenommen,
Begegnet ihm die selige Schar
Mit herzlichem Wilkommen.
letztes Bild Szene Mysticus
Alles Vergängliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulängliche,
Hier wird‘s Ereignis;
Das Unbeschreibliche
Hier ist‘s getan;
Das Ewig-Weibliche
zieht uns hinan.
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11 Szenen aus "Faust" Der Tragödie erster Teil - Öl auf Leinwänden von Edith Born
4 Szenen aus "Faust" Der Tragödie zweiter Teil - Öl auf Leinwänden von Edith Born
Alle Gemälde haben eine Größe von 1,00 m x 1,20 m
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Bei Interesse können Sie die Künstlerin Edith Born nachmittags telefonisch erreichen: 08051 965 7740
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