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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meister und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

Auf, auf zum fröhlichen Jagen

Auf, auf zum fröhlichen Jagen

Das bekannte und beliebte deutsche Jagdlied geht in Text und Melodie zurück auf das französische Jagdlied Pour aller a la chasse faut être matinaux (Wenn man gehen will auf Jagd, so muss man früh aufstehn). Der jagdbegeisterte Graf Sporck, welcher als Gründer des Hubertus-Ordens bekannt ist, reiste häufig zu seinem Jagdvergnügen nach Frankreich und lernte das dort weit verbreitete Lied kennen. An dessen Hofe zu Lissa (Böhmen) griff der deutsche Barockdichter Gottfried Benjamin Hancke (1695 bis 1750) das Stück auf und dichtete 1723 auf die bereits in Kärnten bekannte und heute geläufige Melodie den Text für das ursprünglich 11 Strophen umfassende Lied.

Carolin Eberhardt


1. Strophe

Auf, auf zum fröhlichen Jagen,

Auf in die grüne Heid!

Es fängt schon an zu tagen,

Es ist die höchste Zeit!

Auf, bei den frohen Stunden,

Mein Herz ermuntre dich!

die Nacht ist schon verschwunden,

Und Phöbus zeiget sich.


2. Strophe

Seht, wie das Heer der Sterne

Den schönen Glanz verliert,

Und wie sie sich entfernen,

Wenn sich Aurora rührt!

Die Vöglein in den Wäldern

Sind schon vom Schlaf erwacht,

Und haben auf den Feldern

Ihr Morgenlied gebracht.


3. Strophe

Wir rüsten uns zum Streite

Und jagen Paar und Paar;

Die Hoffnung reicher Beute

Versüßet die Gefahr.

Wir weichen nicht zurücke,

Obgleich ein wilder Bär,

Und noch ein großes Stücke,

Nicht ferner von uns wär.


4. Strophe

Will gleich ein wilder Hauer

Mit seinen Waffen dräun,

Fängt man an ohne Schauer

Hussa! Hussa! zu schrein;

Damit das Ungeheuer

Wenn es die Kugel brennt,

Schon nach empfangnem Feuer

In sein Verderben rennt.


5. Strophe

Das edle Jägerleben

Vergnüget meine Brust;

Den kühnen Fang zu geben,

Ist meine größte Lust.

Wo Reh und Hirsche springen

Wo Rohr und Büchse knallt,

Wo Jägerhörner klingen,

Da ist mein Aufenthalt.


6. Strophe

Frisch auf, zum fröhlichen Hetzen,

Fort in das grüne Feld!

Wo man mit Garn und Netzen

Das Wild gefangen hält.

Auf, ladet eure Röhren

Mit Pulver und mit Blei

Und macht der Jagd zu Ehren

Ein fröhlich Jagdgeschrei.


7. Strophe

Sind unsre matten Glieder

Vom Sonnenglanz erhitzt,

so legen wir uns nieder,

Wo frisches Wasser spritzt,

Wo Zephyrs sanftes Blasen

Der Sonne Glanz besiegt,

Da schläft man auf dem Rasen,

Mit Anmut eingewiegt.


8. Strophe

Das Gras ist unser Bette,

Der Wald ist unser Haus;

Wir trinken um die Wette

Das klare Wasser aus.

Kann man dem Schlaf nicht weichen

So ruht man auf dem Klee,

Das Laub der hohen Eichen

Ist unser Kanapee.


9. Strophe

Ein weibliches Gemüte

Hüllt sich in Federn ein,

Ein tapfres Jagdgeblüte

Muß nicht so träge sein.

Drum laßt die Faulen liegen,

Gönnt ihnen ihre Ruh:

Wir jagen mit Vergnügen

Dem dicken Walde zu.


10. Strophe

Frisch auf, ihr lieben Brüder,

Ergreifet das Geschoß!

Auf, legt die Winde nieder,

Und geht aufs Wildpret los!

Erfrischt die matten Hunde

Durch frohen Zuruf an,

Und ruft aus vollem Munde,

So viel ein jeder kann.


11. Strophe

Will gleich zu manchen Zeiten,

Blitz, Wetter, Sturm und Wind

Einander widerstreiten,

Die uns zuwider sind;

So sind wir ohne Schrecken

Bei allem Ungemach,

Und jagen durch die Hecken

Den schnellen Hirschen nach.


*****

Vorschaubild: Reiter auf einem Pferd: Urheber: 455992 via pixabay gemeinfrei.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

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