Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Berndt Seite

Augentrost

In den vielen Werkstätten des Anthropozän zieht Berndt Seite an den Fäden des Moments und befragt mit ihnen den längst abhanden geratenen Sinn des Lebens.

Der König in Thule

Der König in Thule

Johann Wolfgang von Goethe

Der „König in Thule" ist eines der populärsten Balladen Johann Wolfgang von Goethes. Die zahlreichen Vertonungen des Gedichts tragen eminent dazu bei. Besonders durch die Vertonung Carl Friedrich Zelters erfuhren die Verse einen hohen Bekanntheitsgrad.

Das Gedicht ist Teil in Faust 1 in der Szene „Abend". Als Gretchen nach Hause kommt, fühlt sie sich ängstlich und unsicher, denn sie spürt, dass jemand da gewesen war, den sie nicht kennt. Durch das Singen des Liedes „Der König in Thule" versucht sie sich zu beruhigen.

Die Ballade hat einen sehr märchenhaften Charakter: So ist der Ort Thule ein mystischer Ort in der antiken Mythologie und die Figur des Königs sehr charakteristisch für das Märchen. Durch Redewendungen wie „Es war (einmal)...", wird dieser Eindruck nochmals verstärkt.

Das Lied handelt von der Treue des Mannes zu seiner Geliebten, die über den Tod hinausgeht. Der Becher dient dabei als Symbol der Treue.

Luise Knoll

Melodie anhören:

1. Strophe

Es war ein König von Thule, 

gar treu bis an das Grab,

dem sterbend seine Buhle

einen goldnen Becher gab.

 

2. Strophe

Es ging ihn nicht darüber, 

er leert' ihn jeden Schmaus,

die Augen gingen ihm über, 

sooft er trank daraus.

 

3. Strophe

Und als er kam zu sterben

zählt er seine Städt im Reich,

gönnt allen seinen Erben

den Becher nicht zugleich.

 

4. Strophe

Er saß beim Königsmahle, 

die Ritter um ihn her,

auf hohem Vätersaale

dort auf dem Schloss am Meer.

 

5. Strophe

Dort stand der alte Zecher, 

trank letzte Lebensglut, 

und warf den heil'gen Becher

hinunter in die Flut.

 

6. Strophe

Er sah ihn stürzen, 

trinken und sinken tief ins Meer.

Die Augen täten ihm sinken,

trank nie einen Tropfen mehr.

Hier geht zum Notendownload

*****

Notensatz: Hanna  Glietz

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen