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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Ich komme schon durch manche Land

Ich komme schon durch manche Land

Johann Wolfgang von Goethe

Der französische Begriff Marmotte bedeutet übersetzt Murmeltier. Die Inspiration zu dem auch als Lied des Marmottenbuben bezeichneten Stücks erlangte der bekannte deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) durch seine Beobachtungen während der lang währenden und wiederkehrenden Flüchtlingswellen aus Savoyen. Die Wanderkinder, die sogenannten „Krätzekinder“(Zitat Goethes), führten zusammen mit ihren Murmeltieren auf Jahrmärkten, in Gasthäusern oder auf den Handelsstraßen Kunststücke auf, um sich und ihren Familien durch Betteln das Überleben zu sichern. Fasziniert durch deren Geschicklichkeit und überwältigt von ihrem Schicksal, inszenierte Goethe innerhalb seines Theaterstücks Jahrmarkt in Plundersweiler eine Szene, in welcher er einen solchen Bauernjungen auftreten und eben diese Zeilen singen ließ. Ludwig van Beethoven (1770-1827) komponierte die heute noch bekannte Melodie zu diesem populären Volkslied und veröffentlichte seine Vertonung 1805.

Carolin Eberhardt



1.Strophe

Ich komme schon durch manche Land,
avec que la marmotte,
und immer was zu essen fand.

Refrain
avec que la marmotte,
avec que si, avec que la,
avec que la marmotte,
avec que si, avec que la,
avec que la marmotte.


2. Strophe

Ich hab gesehn gar manchen Herrn,
der hätt die Jungfern gar zu gern.

Refrain


3. Strophe

Hab auch gesehn die Jungfer schön,
die täte nach mir Kleinem sehn.

Refrain


4. Strophe

Nun laßt mich nicht so gehn, ihr Herrn,
die Burschen essen und trinken gern.

Refrain


*****

Vorschaubild: Das Neueste von Plundersweilern, Urheber: Georg Melchior Kraus; Quelle: Wahl, Hans; Kippenberg, Anton: Goethe und seine Welt, Leipzig: Insel Verlag, 1932; Bereitgestellt durch Magnus Manske via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Noten gesetzt durch Carolin Eberhardt.

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