Die Ballade Goethes über die geheimnisvolle Nixe wurde mehrfach vertont. So zum Beispiel auch von dem bekannten deutschen Komponisten Franz Schubert, welcher verschiedene Werke des deutschen Dichters für seine Kompositionen verwendete. Diese volksnahe Variation zu dem Gedicht „Der Fischer“ schuf Johann Friedrich Reichardt.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll,
Ein Fischer saß daran;
Sah nach dem Angel ruhevoll,
Kühl bis ans Herz hinan;
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
Teilt sich die Flut empor:
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein freuchtes Weib empor.
2. Strophe
Sie sang zu ihm und sprach zuu ihm:
"Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschenlist
hinauf in Todes Glut!
Ach, wüstest du, wie's Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du kämst herunter wie du bist
Und würdest erst gesund."
3. Strophe
"Labt sich die liebe Sonne nicht
Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenatmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?
Lockt dich der tiefe Himmel nicht
Das feucht verklärte Blau?
Lockt nicht dein eigen Augensicht
Dich her in ewgen Tau?"
4. Strophe
Das Wasser rauscht, das Wassser schwoll,
Netzt ihm den nackten Fuß;
Sein Herz wuchs ihm so sehnensvoll
Wie bei der Liebsten Gruß.
Sie sprach z ihn - sie sang zu ihm -
Da wars um ihn geschehn -
Halb zog sie ihn, halb sank er hin
Und ward nicht mehr gesehn.
Notendownload: Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll (Notendownload)
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Vorschaubild: Eine Meerjungfrau (A mermaid, 1900), Urheber: John William Waterhouse via Wikimedia Commons Gemeinfrei.
Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.