Von weitem ist ein deutliches Geschnatter zu vernehmen, welches immer lauter zu werden scheint. Der aufmerksame Herbst- oder Spätsommerspaziergänger blickt sich verwundert um. Doch noch lange ist das Geräusch zu hören, ohne dass jemand seine Herkunft ausmachen kann. Doch da: am Himmel zieht eine Flugformation Wildgänse vorüber, geordnet und synchronisiert fliegen sie auf weiten, eiligen Schwingen ihrer Winterresidenz entgegen. Der Abschied der Zugvögel ist in jedem Jahr unumgänglich. Ein schöner Anblick bleibt so ein Vogelschwarm allemal. Dies empfand vielleicht auch der deutsche Dichter Eichendorff, als er sein Gedicht über „Der Vögel Abschied“ verfasste. Die dazu gesungene Melodie ist eine Volksweise, welche keinen melancholisch, sondern eher einen fröhlichen Charakter aufweist. Nicht verwunderlich, denn Eichendorff lässt auf die Wiederkunft des Frühlings hoffen, der auch den Zugvögeln eine wohnlichere Atmosphäre in den hiesigen Breiten zurückerobert.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Ade, ihr Felsenhallen,
du schönes Waldrevier!
|: Die falben Blätter fallen,
wir ziehen weit von hier. :|
2. Strophe
Träumt fort in stillem Grunde,
die Berg' steh'n auf der Wacht,
die Sterne machen die Runde
die lange Winternacht.
3. Strophe
Und ob sie all verglommen,
die Täler und die Höhn,
Lenz mussdoch wiederkommen
und alles aufersteh'n.
Hier geht es zum Notendownload
*****
Vorschaubild und Notensatz von: Carolin Eberhardt.