Ein melancholisch anmutendes, althergebrachtes Volkslied besingt den Berggeist Rübezahl als den Beschützer der Heimat. Er wird in der Sage eher als wankelmütig dargestellt, als ein Wesen, welches böse Menschen straft. In diesem Volkslied aber wird der sagenumwobenen Gestalt des Bergriesen eine eher heldenhafte Rolle zugeschrieben. Die melancholische Melodie und der Vers „liegt die Heimat auch in weiter Ferne“ deuten auf ein von Heimweh geplagtes Gemüt hin. Der Urheber der Zeilen ist unbekannt. Über die Zeit wurden weitere Strophen ergänzt, so zum Beispiel die fünfte Strophe im Jahr 1930. Die ersten vier Strophen werden üblicherweise gesungen. Die Melodie ist auch durch das Volkslied „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“ bekannt.
Carolin Eberhardt
1. Strophe
Hohe Tannen weisen die Sterne
An der Iser in schäumender Flut.
Liegt die Heimat auch in weiter Ferne,
Doch, du, Rübezahl hütest sie gut.
2. Strophe
Hast dich uns auch zu eigen gegeben,
Der die Sagen und Märchen erspinnt,
Und im tiefsten Waldesfrieden,
Die Gestalt eines Riesen annimmt.
3. Strophe
Komm zu uns an das lodernde Feuer,
An die Berge bei stürmischer Nacht.
Schütz die Zelte, die Heimat, die teure,
Komm und halte bei uns treu die Wacht.
4. Strophe
Höre, Rübezahl, was wir dir sagen:
Volk und Heimat sind nimmermehr frei.
Schwing die Keule wie in alten Tagen,
schlage Hader und Zwietracht entzwei.
(5. Strophe
Weiße Blumen im Lichte da droben
Träume weiter vom wilden Streit.
Denn Dir Blume ist im Ring da droben
Unser Waffengang des Lebens geweiht.)
Notendownload: Hohe Tannen weisen die Sterne (Gesang & Akkorde)
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Vorschaubild: Riesengebirge (cs:Sněžka a cs:Obří důl), 2007, Urheber: cs:Ivo Lukačovič via Wikimedia Commons CC BY-SA 2.5; Notensatz und Bildbearbeitung von Carolin Eberhardt.