Ein munteres Maienlied lädt zum Mitsingen und Genießen ein. Der Text wird zuweilen fälschlicherweise Achim von Arnim und Clemens Brentano zugeschrieben, da diese das Gedicht in „Des Knaben Wunderhorn“ von 1808 veröffentlichten. Der Verfasser ist allerdings unbekannt. Vertont wurde das Stück von dem deutschen Komponisten und Musikpädagogen Joseph Gersbach (1787-1830). Seine Vertonung wurde unter anderem 1914 in „Deutsches Lautenlied“ publiziert.
Carolin Eberhardt
Im Maien, im Maien ist's lieblich und schön,
da finden sich viel Kurzweil und Wonn!
Frau Nachtigall singet,
die Lerche sich schwinget
über Berg und über Tal.
Die Pforten der Erde, die schließen sich auf,
und lassen so manches Blümlein herauf,
als Lilien und Rosen,
Violen, Zeitlosen,
Cypressen und auch Nägelein.
In solchen wohlriechenden Blümlein zart,
spazieret eine Jungfrau von edeler Art;
sie windet und bindet,
gar zierlich und fein,
ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein.
Da herzt man, da scherzt man, da freuet man sich,
da singt man, da springt man, da ist man fröhlich;
da klaget ein Liebchen
dem andern sein' Not,
da küsst man so manches Mündlein rot.
Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwert,
du hast mir mein junges frisch Herzlein verkehrt.
Wiederkommen macht,
dass man Scheiden nicht acht't;
ade, zu tausend guter Nacht.
Im Maien, im Maien, da freuet man sich,
da singt man, da springt man, da ist man fröhlich,
da kommet so manches
Liebchen zusammen;
ade, in tausend Gottes Namen.
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Vorschaubild: Johannessen - Kinder (Die Kinder auf der Blumenwiese) - ca 1917 via Wikimedia Commons Gemeinfrei.
Notensatz: Carolin Eberhardt.