Der bekannte deutsche Dichter Joseph von Eichendorff wirft mit Winternacht einen trostlosen, wehmütigen Blick auf die Natur. Zu sehr sehnt sich der einsam auf dem Feld stehende Baum nach dem Frühling, denn der Winter bietet ihm keine Freude. Selbst die weiß verschneite Landschaft, welche durchaus einen schönen Anblick bieten kann, erweckt ihn ihm eine unstillbare Trauer, denn (er hat) nichts, was (ihn) freuet. Nur seine Träume führen ihn in eine freudvolle Frühlingswelt, in der das Grün der Natur zu neuem Leben erwacht.
Carolin Eberhardt.
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab‘ nichts, was mich freuet,
Verlassen steht der Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
Und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seinen Wipfel sacht
Und redet wie im Traum.
Er träumt von künft’ger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen.
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.
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Bildquellen:
Vorschaubild: Winterliche Landschaft, 2019, Urheber: aalmeidah via Pixabay CCO.
Verschneite Bäume, 2015, Urheber: OpenClipart-Vectors via Pixabay CCO.