Der Höhepunkt eines Kinderjahres ist schon seit vielen Jahrhunderten in Deutschland das Weihnachtsfest. Vorfreude, Aufregung, Spannung und Ungeduld schreiten ein jedes Jahr mit einher, wenn die kleinen und großen Kinder, aber auch die Erwachsenen erwartungsvoll dem Fest entgegenfiebern. Der deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben hat die fast greifbare Spannung der vorweihnachtlichen Tage in seinem Gedicht verarbeitet. Jedes Kind soll Freude haben, ob arm oder reich.
Carolin Eberhardt.
Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.
O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
so kommt der heilige Christ hinein.
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.
Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu’n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.
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Vorschaubild: Stadt Gottes, Illustrierte Zeitschrift für das katholische Volk, Sammelband 1893, Urheber: unbekannt via Wikimedia Commons Gemeinfrei.
Weihnachtsengel: Carolin Eberhardt.