Von allen, die es wissen konnten, wird bezeugt, dass Bettina und Achim von Arnim ineinander verliebt waren und eine glückliche Ehe führten. Dies bringt Bettina auch in dem folgenden Gedicht zum Ausdruck. In seiner Nähe fühlt sie sich wohl und für das Kind, das sie von ihm empfangen hat, bedankt sie sich bei Gott.
Vorgenossen, nachempfunden
Waren sonst des Lebens Stunden.
Und die Gegenwart so leer,
Trübe Luft auf ödem Meer.
Seit ich Dich in meiner Nähe,
Mich wie Deinen Schatten sehe,
Ach, wie anders Gegenwart,
Stunden, wie von andrer Art.
Keine Zukunft, nichts vergangen,
Gar kein törichtes Verlangen,
Und mein Zimmer eine Welt,
Was ich treibe, mir gefällt.
Selbst bei süßem Müßiggange
Wird mir um die Zeit nicht bange,
Kaum hast Du mich angeblickt,
Ist die Arbeit mir geglückt.
Und ein Jahr ist so vergangen,
Und ein Kind, von Dir empfangen,
Zeigt des Jahres liebreich Bild:
Großer Gott, wie bist Du mild!
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Vorschaubild, Bettina und Achim von Arnim vor Schloss Wiepersdorf. Foto: Florian Russi und Andreas Werner