Mit diesem Gesicht huldigt Bettina dem Gott der Liebe und des sexuellen Begehrens. Sie ordnet ihm einen Platz in einer Rosenblüte zu. Die öffnet sich, verbreitet ihren Duft und lockt eine Biene an. Nun tritt Eros frei hervor. Die Betrachterin scheut vor ihm, lässt sich „träume-trunken“ aber mit ihm ein.
Im Bett der Rose lag er eingeschlossen,
Im Wechselschimmer ihrer zarten Seiten,
Die taugebrochnen Strahlen schmeichelnd gleiten
Hinein zu ihm, von Geisterhauch umflossen.
Mich dünkt, in Schlummer waren hingegossen
Die reinen Glieder, durch des Dufts Verbreiten
Und durch der Biene Summen, die zuzeiten
Vorüberstreift an zitternden Geschossen.
Doch da beginnt mit einemmal zu schwellen
Der Blume Kelch! Ins Freie nun gehoben,
Erkenn ich ihn im Tagesglanz, dem hellen.
Es ist mein Auge vor ihm zugesunken,
Der mich so seltsam mit dem Blick umwoben,
In seinem Lichte lieg ich traume-trunken.