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Gerhard Klein

Dresden-Skizzen

Gerhard Klein stellt in seinen liebevollen Zeichnungen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden dar und stellt sie in kurzen Beschreibungen vor. 

Herbst II

Herbst II

Detlev von Liliencron

Das Leben ist ein fortwährender, in sich greifender Kreislauf. Und da, wo wir zunächst nur das Schlechte sehen wollen, ist auch immer das Gute vorhanden. Diese Aussage lässt sich auch auf den Herbst übertragen, der vielen Menschen eher als Bürde als als Freude erscheint. Doch da, wo die Rosen welken, gedeihen zugleich reife Früchte, stehen andere Blumen in ihrer Blüte und malen die Natur bunt.

Diese Kernaussage vermittelt auch der Kieler Dichter Detlev von Liliencron in seinem Gedicht „Herbst“. In der ersten Strophe gibt er den negativen Beigeschmack des Herbstes wieder, personalisiert den aufkommenden Frost sogar und gibt ihm ein Henkerbeil in die Hand, mit welchem er den Tod der Blumen verursacht. Wie von Liliencron in der zweiten Strophe die Quintessenz formuliert: Herbstes Freuden, Herbstes Trauer. Beides liegt im Leben oft sehr nah beieinander. So auch zu sehen in dem Kontrast zwischen gedeihenden Pfirsichen und Kranichen auf der Wintersflucht.

Carolin Eberhardt

Astern blühen schon im Garten;
Schwächer trifft der Sonnenpfeil
Blumen die den Tod erwarten
Durch des Frostes Henkerbeil.

Brauner dunkelt längst die Heide,
Blätter zittern durch die Luft.
Und es liegen Wald und Weide
Unbewegt im blauen Duft.

Pfirsich an der Gartenmauer,
Kranich auf der Winterflucht.
Herbstes Freuden, Herbstes Trauer,
Welke Rosen, reife Frucht.

 

*****

Vorschaubild: photos/blätter-herbst-wasser-natur-bunt-3744649/, Urheber: Couleur auf Pixabay.

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