Vögel:
„Frau Eule, sieh, kommst du auch ans Licht?
Hab nur nicht ein so grämlich Gesicht;
Du machst uns sonst wohl Sorgen und Schrecken;
Heut‘ lass dich einmal ein wenig necken.“
Eule:
„O, schiene der Tag nur nicht so helle,
Ich fräß‘ euch alle gleich auf der Stelle.“
Da spielten die andern, sie saß allein;
Da fragte sie eins: „Was hast du für Pein
Und machst ein Gesicht wie teure Zeit?“
Sie sprach: „Mich verdrießt eure Lustigkeit,
Mich ärgert der helle Sonnenschein,
Mich erbost dein Fragen da und Schrei’n.“
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Textquelle:
Hey, Wilhelm: Fünfzig Fabeln für Kinder, Stuttgart: Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1909, S. 1.
Bildquelle:
Vogel auf dem Ast, 2019, Urheber: JannikR64 via Pixabay CCO; Hintergrund, 2014, Urheber: geralt via Pixabay CCO; Comic Eule, 2018, Urheber: ptra via Pixabay CCO; neu bearbeitet von Carolin Eberhardt.