Kind:
„Kätzchen, du musst nicht kratzen,
Mach nicht so scharfe Tatzen,
Gib mir dein Pfötchen sanft und weich.“
Katze:
„Kindchen, ja, das tu ich gleich;
Aber ich will dir auch was sagen:
Musst mich nicht erst zupfen und schlagen.“
Zupfte das Kind nun auch einmal,
Machte dem armen Kätzchen Qual;
Tat nun das Kratzen auch nicht gut,
Kam wohl gar noch ein Tröpfchen Blut;
War’s doch von beiden nicht bös‘ gemeint,
Blieben auch fernerhin gute Freund.
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Textquelle:
Hey, Wilhelm: Fünfzig Fabeln für Kinder, Stuttgart: Loewes Verlag Ferdinand Carl, 1909, S. 10.
Bildquelle: