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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Das Wunder

Das Wunder

Florian Russi

Ein Student lernte die Frau eines Pfarrers kennen und geriet mit ihr in einen leidenschaftlichen Disput über Krieg und Frieden. „Ich trete ohne Wenn und Aber für den Frieden ein“, sagte die Pfarrersfrau. „Es liegt allein an uns. Würden wir nur mehr glauben und irgendjemand wollte einen Krieg beginnen, würden die Waffen nicht losgehen. Niemand käme zu Schaden.“

„An solch ein Wunder kann ich nicht glauben“, entgegnete der Student. „Wir leben auf der Erde und da gelten allein die Gesetze der Physik.“

Trotz ihrer Meinungsverschiedenheit fand die Frau Gefallen an dem jungen Mann. Sie bot ihm, der in einiger Entfernung wohnte, an, ihn mit ihrem Auto nach Haus zu bringen. Unterwegs setzten sie die Diskussion fort und dabei ereiferte sie sich so sehr, dass sie in einer Kurve die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor. Sie kam von der Straße ab, der Wagen überschlug sich zweimal und stürzte einen tiefen Abhang hinab.

Wenig später waren Polizei und Feuerwehr zur Stelle und berichteten: „Aus bisher ungeklärtem Grund kam es zu einem schweren Autounfall. Dabei wurde die Fahrerin des PKW so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Wie durch ein Wunder kam ihr Beifahrer, ein junger Student, mit einigen Prellungen davon.“

Fazit: Die meisten Wunder geschehen unerwartet und nicht so, wie man sie sich wünscht.

 

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Vorschaubild: photos/wüste-phänomen-erscheinung-wunder-6905863/, Urheber: Stefan Keller auf Pixabay.

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