Wer erinnert sich noch? In den 60-er bis 80-er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war sie eine der beliebtesten Studentenzeitungen. Im Jahr 1967 erreichte das Magazin „Konkret“ eine Auflage von 176.000 verkauften Exemplaren. Sie wurde gelesen wegen ihres forschen Stils, ihrer linksliberalen Inhalte, ihres Eintretens für Selbstbestimmtheit und Emanzipation und vor allem wegen ihrer Bilder von nackten Schönheiten. Herausgeber und Chefredakteur war der Journalist Klaus Reiner Röhl. Er heiratete 1961 die linkssozialistische Irene Ulrike Meinhof, die an dem Blatt mitarbeitete und später als Mitanführerin der „Rote Armee Fraktion“ (RAF), auch als Bader-Meinhof-Bande bezeichnet, weithin bekannt wurde. Die beiden bekamen zwei Töchter, die Zwillinge Bettina und Regine.
Nach der deutschen Wiedervereinigung vernahm man von K.R. Röhl plötzlich völlig ungewohnte Töne. Der Mann schien total konservativ geworden zu sein. Dabei kam heraus, dass seine Zeitschrift maßgeblich von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bzw. ihrem westdeutschen Ableger DKP, finanziell unterstützt worden war. Von Meinhof war Röhl inzwischen geschieden. Seine zwei Töchter berichteten später von sexuellen Übergriffen ihres Vaters, was dieser bestritt.
In einer digitalen und vernetzten Welt kann sich jeder an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligen. Darunter sind Geheimdienste, Lobbyisten und Populisten besonders interessiert und engagiert. Dabei fließt auch viel anonymes Geld. Für uns als Leser, Zuschauer oder Hörer gilt, was der Apostel Paulus seinen Anhängern gesagt hat: „Prüft alles, und (nur) das Beste behaltet.“