Salomon war der jüdisch-christlichen Überlieferung zufolge der Sohn Davids und Batsebas und einer der bedeutendsten und mächtigsten Könige im antiken Orient. Er ließ die gewaltigen Jerusalemer Tempelanlagen bauen und wurde wegen seiner Weisheit weithin gerühmt. Das erregte auch die Neugier der Königin von Saba. Ihr Reich lag weit von Jerusalem entfernt am Roten Meer und war berühmt für seine Spezereien (Weihrauch u. a.). Mit großem Gefolge und vielen wertvollen Geschenken brach die Königin eines Tages nach Jerusalem auf, um Salomon zu treffen und sich von seiner Weisheit zu überzeugen.
Der Besuch übertraf alle ihre Erwartungen. Salomon erwies sich als äußerst kluger Gesprächspartner und Ratgeber. Seine kultivierte Hofhaltung machte auf die Königin von Saba einen tiefen Eindruck. „Du besitzt viel mehr Weisheit und Güte als die Gerüchte über dich besagen“ schmeichelte sie ihm.
Salomon revanchierte sich, indem er alle ihre Wünsche erfüllte und sie überaus reich beschenkte. Dann verabschiedeten sich die beiden und die Königin kehrte mit ihren Dienern in ihr Land zurück.
Nicht in der Bibel, sondern in den Sagen des ostafrikanischen Landes Äthiopien, auf dessen Gebiet Saba lag, wird berichtet, dass der Besuch der Königin bei Salomon nicht ohne Folgen geblieben sei. Nach ihrer Rückkehr brachte sie einen Sohn zur Welt, dem sie den Namen Menikel gab und der später die salomonische Dynastie begründete. Diese Herrscherfamilie, die von 1270 bis 1974 mit wenigen Unterbrechungen in Äthiopien regierte, berief sich auf Salomon als ihren Stammvater.
Unglaubwürdig ist diese Geschichte nicht. Wenn man der Bibel folgt, so hatte der weise König 700 Haupt- und 300 Nebenfrauen.
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Gemälde von Giovanni Demin (1789 - 1859) - Wikipedia