Im Gebiet der Stadt Neustadt an der Weinstraße in der südlichen Pfalz erhebt sich auf einem Bergsporn das Hambacher Schloss. Berühmt geworden ist es als Veranstaltungsort des Hambacher Fests. Vom 27. Mai bis zum 01. Juni 1832 trafen knapp 30.000 Menschen vor dem Schloss zusammen, um für Demokratie und bürgerliche Freiheiten zu demonstrieren. Bis heute ist es deshalb ein Symbol für die Bürgerrechte in Deutschland.
Seit 2007 ist das Schloss eine bedeutende Station an der „Straße der Demokratie", die von Lörrach nach Frankfurt am Main führt. Auf einer Strecke von 280 Kilometer verbindet sie 63 Orte und Erinnerungspunkte miteinander. Zur Entwicklung der Demokratie in Deutschland haben viele Menschen, Bedürfnisse, Kämpfe, Entscheidungen und Ereignisse beigetragen. Neben der Paulskirche gehört das Hambacher Schloss zu den symbolträchtigsten Orten der demokratischen Bewegung in Deutschland. Die Ansprache, die Philipp Jakob Siebenpfeiffer dort gehalten hat, beeindruckt bis heute wegen seiner mutigen und weitsichtigen Aussagen und Forderungen.
Das Schloss hat darüber hinaus keine herausragende überregionale Rolle gespielt. Im Mittelalter befand sich dort zunächst eine Burg, die später zu einem Schloss umgebaut und erweitert wurde. Während der Pfälzischen Erbfolgekriege wurde sie von französischen Soldaten zerstört, jedoch später in mehreren Abschnitten wieder aufgebaut. Heute dient das Hambacher Schloss in renoviertem Zustand vor allem als Tagungs-, Mahn- und Gedenkstätte. Wir Deutsche sollten sie nutzen, damit die Demokratie in unserem Land nicht zu einer scheinbaren Selbstverständlichkeit wird, für die man sich nicht zu engagieren braucht.
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Fotos: Florian Russi