Zu den wirkungsmächtigsten Philosophen überhaupt gehört der Grieche Epikur. Er wurde 341 v. Chr. Auf der Insel Samos geboren und starb im Jahr 271 oder 270 v. Chr. In Athen. 35 Jahre lang leitete er in Athen eine Schule, in die er auch Arme und Sklavenaufnahm. Diese Schule bestand über 500 Jahre und nahm großen Einfluss auf die Bildung und geistige Entwicklung junger Menschen im griechisch-römischen Kulturraum. Obwohl er selbst Stoiker war, setzte sich der römische Kaiser Mark Aurel im 4. Jahrhundert für den Erhalt der Schule ein.
„Epikureismus“ wurde wie der Platonismus oder die Stoa zu einer bedeutenden Richtung der Philosophie, die bis heute viele Anhänger hat. Er ist auch unter dem Begriff „Philosophie der Freude“ bekannt. Von Epikurs Schriften ist nur ein kleiner Teil erhalten. Zu seinen wesentlichen Lehren gehört:
Jeder Mensch ist allein auf sich gestellt und für sich selbst verantwortlich. Es existieren zwar außer den Menschen noch die Götter, diese leben aber für sich, sie nehmen keinerlei Anteil am menschlichen Leben.
Höchster Wert war Epikur die Freude. Sie bedeutete für ihn nicht Prasserei, Wollust oder Luxusleben, sondern Ausgeglichenheit, Gelassenheit, Leben ohne Schmerzen, Kummer, not Angst oder Bedrängnis. Er sagte:
„Man kann nicht in Freude leben, ohne vernünftig edel und gerecht zu leben, aber auch umgekehrt kein vernünftiges, edles und gerechtes Leben führen, ohne in Freude zu leben.“
Ziel eines Lebens war für ihn, nach Klugheit und Vernunft, Besonnenheit, Genügsamkeit, Eigenverantwortung, Freundschaft, Rechtschaffenheit und vor allem Glück und Lebensfreude zu streben. Seinen Schülern gab er den Rat, sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuhalten.
Tröstlich waren Epikurs Gedanken zum Tod:
„So ist aber der Tod, das schrecklichste der Übel, für uns ein Nichts: Solange wir da sind ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr...“
Bis heute hat Epikur in der ganzen Welt zahlreiche Anhänger.
*****
Bild: Epikur-Büste Louvre, Sting , CC BY-SA 2.5 via Wikimedia Commons