Für den Erfolg von selbstgemachtem Joghurt bedarf es einiger Übung. Wichtig ist, dass der Fettgehalt der Produkte für eine Startkultur gleich ist. Prinzipiell kann der Fettgehalt des Joghurts jedoch auch höher sein als der von der Milch. Selbst mit 10% sollte später ein gutes Ergebnis erzielt werden.
Wer Sahnejoghurt bevorzugt, kann natürlich auch etwas Sahne zu der Mischung hinzumengen. Für einen dickflüssigeren Joghurt eignet sich auch Magermilchpulver hervorragend. Verwenden lassen sich alle Milch- und Joghurtsorten - je nach Geschmack kann dementsprechend von homogenisierter Milch und Sojaprodukten bis hin zur Ziegenmilch variiert werden. Wer auf Kalorien achtet, sollte allerdings den Fettgehalt der Produkte möglichst gering halten.
Nun möchte ich Ihnen zwei Möglichkeiten zur Herstellung von Joghurt vorstellen, bei denen sich der Reifeprozess unterscheidet. Bei der ersten habe ich einen Joghurtbereiter eingesetzt, bei der zweiten Möglichkeit, eine Thermoskanne. Die Vorarbeiten bleiben immer gleich.
Zutaten:
• 1l frische Vollmilch 3,5%
• 100g Joghurt 1,5%
Die Joghurt-Milch-Mischung in den Behälter des Bereiters einfüllen. Dieser kann optimal bis zu 1100g aufnehmen. Den Behälter in das Gerät zurückstellen, alles fest verschließen und eine Küchenuhr auf 8 bis 10 Stunden stellen. Achten Sie darauf, dass der Joghurt während des Reifeprozesses keiner Erschütterung ausgesetzt ist. Ich habe einmal den Brotbackautomaten neben den Joghurtbereiter aufgestellt, woraufhin der Joghurt sauer wurde.
Während des Reifeprozesses beginnt der Joghurt zu schwitzen.
Nach Ablauf der Reifezeit den Joghurt kräftig umrühren und in den Kühlschrank stellen. Dort ist er bis zu 5 Tage haltbar. Sie können jederzeit mit 100g des selbst hergestellten Joghurts einen weiteren ansetzen.
Die Thermoskanne wird zu Beginn mit heißem Wasser gefüllt und für ca. eine Stunde verschlossen. Ist der Joghurt mit der Milch vermengt, dann das Wasser abgießen, die Thermoskanne mit der Mischung füllen und fest zuschrauben. Um die Wärme zu erhalten, habe ich zusätzlich drei Handtücher um die Kanne gewickelt. Danach wird die Thermosflasche in eine warme Ecke geschoben; so ist sie auch während des Reifens vor Erschütterungen geschützt. Die Säuerungszeit bei der Thermoskanne liegt bei 12 bis 24 Stunden.
Abschließend den fertigen Joghurt in einen Behälter geben und in den Kühlschrank stellen. Dort ist er bis zu 5 Tage haltbar. Sie können jederzeit mit 100g des selbst hergestellten Joghurts einen weiteren ansetzen.
Insgesamt lässt sich 3 bis 5 Mal neuer Joghurt mit 100g des selbst hergestelltem erzeugen. Danach schmeckt das Produkt nur noch säuerlich, weil mit jeder weiteren Mischung die Zuckergehalte sinken. Aber natürlich kann jeder Zeit eine neue Startkultur mit einem Joghurt aus dem Supermarkt angesetzt werden.
pro 100g | 1. Ansatz | 2. Ansatz | 3. Ansatz | 4. Ansatz | 5. Ansatz |
Kcal | 64,63 | 58,75 | 53,41 | 48,55 | 44,14 |
Zucker | 6,00 | 5,45 | 4,96 | 4,51 | 4,10 |
Rezeptempfehlungen
Joghurt schmeckt nicht nur für sich, sondern lässt sich wunderbar in vielzählige Rezepte integrieren. Wer besonders gern Früchtejoghurt ist, der kann in den selbst produzierten zerkleinertes/püriertes Obst beimischen. Ebenso gut schmeckt er als Dip mit Quark, Zwiebeln und etwas Kümmeln. Zusammen mit Säften ergibt sich hingegen ein frisches Getränk. Der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt!
Mein Lieblingsrezept über den Winter:
• 500ml Joghurt
• 1 Apfel, geschält und in Würfel geschnitten, kurz angeröstet in 2EL Wasser
• 1 EL Rosinen; mit dem Apfel rösten
• 2 TL Zimt
Für zwei Gläser: Den Boden mit den gerösteten Apfelwürfeln und Rosinen auslegen, den Joghurt obenauf verteilen und mit Zimt garnieren. Von diesem Rezept sind vor allem meine Kinder jedes Mal begeistert.