Deutschland-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Deutschland-Lese
Unser Leseangebot

Arno Pielenz
Kennst du Heinrich von Kleist?

"... mein Leben, das allerqualvollste, das ein Mensch je geführt hat." So schrieb Heinrich von Kleist an eine seinem Herzen nahe stehende Verwandte wenige Stunden, bevor er sich mit seiner Todesgefährtin am Wannsee erschoss.

Bald fällt von diesen Zweigen

Bald fällt von diesen Zweigen

Hoffmann von Fallersleben

Ein melancholisches anmutendes Herbstlied kreierte der berühmte deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben 1836 mit dem Gedicht Bald fällt von diesen Zweigen. Die verwendete Melodie wird einem anonymen Komponisten zugeschrieben. Sie basiert auf einer französischen Volksweise und ist auch unter dem Titel Ich hab die Nacht geträumet bekannt. Unter anderem wurde das Stück in Deutsches Lautenlied 1914 veröffentlicht. Bereits zuvor erschien es in dem von Hoffmann selbst publizierten Fünfzig Kinderlieder 1884.

Carolin Eberhardt


1.Strophe

Bald fällt von diesen Zweigen
Das letzte Laub herab.
Die Busch´ und Wälder schweigen,
Die Welt ist wie ein Grab.
Wo sind sie denn geblieben?
Ach, sie sangen einst so schön —
Der Reif hat sie vertrieben
Weg über Tal und Höh´n.

2.Strophe

Und bange wird´s und bänger
Und öd´ in Feld und Hag;
Die Nächte werden länger
Und kürzer wird der Tag.
Die Vögel sind verschwunden,
Suchen Frühling anderswo;
Nur wo sie den gefunden,
Da sind sie wieder froh.

3.Strophe

Und wenn von diesen Zweigen
Das letzte Laub nun fällt,
Wenn Busch´ und Wälder schweigen,
Als trauerte die Welt —
Dein Frühling kann nicht schwinden,
Immer gleich bleibt dein Geschick,
Du kannst den Frühling finden
Noch jeden Augenblick.


*****
Vorschaubild: View in the White Mountains, 1827, Urheber: Thomas Cole; bereitgestellt von: File Upload Bot (Cobalty) via Wikimedia Commons Gemeinfrei.

Noten gesetzt von Carolin Eberhardt.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Herbst ist ein Geselle
von Martin von Nathusius
MEHR
Das Ährenfeld
von Hoffmann von Fallersleben
MEHR
Das Laub fällt von den Bäumen
von Siegfried August Mahlmann
MEHR
Anzeige
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen